Die Hausbootfahrt auf der Saone und Canal du Rhone au Rhin



Da ist es "unser" Boot das uns die nächsten 11 Tage als Zuhause dienen wird. Wir bekamen einen Schreck als wir die Ausmaße des Bootes sahen, 11 Meter lang, 3,40 breit ....

 

  ...doch souverän steuert Roberta den Kahn durch die Gewässer.
Der erste Abend bricht an, mit etwas Glück haben wir die letzte Schleuse nach einem Industriegebiet passiert und fanden einen ruhigen Anlegeplatz in der Natur.

 

Hallo, hallo, hier spricht ihr Kapitän. Ich heiße sie willkommen auf der La Loye. Wir befinden uns auf der Saone, das Wetter verspricht die nächste Woche nur Sonnenschein und 23 Grad. 
Mit einem Strahlen quittieren die Passagiere die Durchsagen des Kapitäns. Der verhängnisvolle Kai. So schöne dieser Anleger in  Auxanne hier aussieht, Harald knickt mit seinem Fuß auf den ramponierten Stufen um, fasst das Ende der Reise. Nach einem Arztbesuch und einer Bandage geht die Reisen dann doch weiter

 

Wieder ein idyllischer Platz zu Übernachten. Die Saone wird abends spiegelglatt, kein Wellenschlag und gluckern stört die Nachtruhe. Volle Fahrt voraus, der gedrosselte Motor bringt uns auf 8 km/h, die man aber nur auf den naturbelassenen Strecken fahren darf. In den Kanälen ist Wellenschlag zu vermeiden, höchstens 6 km/h.

 

Montsauche, 6.9., Hochzeitstag, wo gibt es hier ein gutes Restaurant? Nachdem wir es mit dem Fahrrad nach Gray versuchten, zogen wir doch das Taxi vor.
Die Kirchturmuhr verkündete die Stunden der Nacht mit regelmäßigen Glockenschlägen.

 

Allen Luxus an Bord nur kein Strom. Was macht man da um die Haare zu trocknen? Heizungsgebläse anwerfen und sich auf den Boden rollen.
  Innenansicht mit Führerstand und Abgang zu den Kabinen. Die großen Panoramafenster bieten eine gute Aussicht, insbesondere bei Manöver wie Schleusen oder auch anlegen.  Eine der wenigen Schleusen auf unserer Strecke, dank logistischer Meisterplanung und obendrein noch automatisch. Da wir nur zu zweit an Bord sind zahlt sich das aus, denn beim Schleusen gibt es immer viel zu tun.

 

 Hier mal ein Rudel Boote beim Schleusen. Aber so schnell diese auftreten lösen sie sich wieder auf, obwohl es auf dem Fluss/Kanalsystem nur gerade aus geht.

 

 Vorsicht Tunnel! Auf unserer Strecke hatten wir deren zwei. Savoyeux mit 640 m und St. Albin mit 680 m Länge
 Ein etwas mulmiges Gefühl, doch dank ausreichender Beleuchtung war die Sache leicht zu manövrieren.   Wieder mal ein hübscher Anleger. Aber so eng wie er aussieht ist er auch. Insbesondere das Festmachen an solchen Stellen ist wie einparken in kleine Lücken.

 

 Oder hier: Schilf behindert den Zugang zum Ufer, aber diese Aussicht. Da lässt es sich mit Wonne kochen und...

 

 lecker auftischen. Dabei natürlich immer leckeren Wein der Region.
 Tautreten am frühen Morgen. Wo sich keine Laufstrecken bieten wird nach alternativen Bewegungsmöglichkeiten am morgen gesucht.

 

 Man muss nicht immer an Bord essen. Raus mit Tisch und Stühlen und das Frühstück mal auf der (Schäfchen-)Wiese geniesen.
 Ahoi, bei schönem Wetter (hatten wir ja fast immer) wurde der offene Steuerstand auf dem Dach genutzt.

 

 Und nach getaner Fahrt wird die Sonne im September genossen. Im Vordergrund: Fliegengitter a la Roberta.
 Idyll beim Schleusen. So mancher Schleusenwärter hat sich um sein Schleusenanwesen ein Paradies geschaffen, hier mit "Streichelzoo" im Hintergrund, Esel, Schafe und Federvieh.

 

 Port-sur-Saone, das nördliche Ende unserer Fahrt ist am 8.9. nach 4 Tagen Fahrt erreicht. Ab nun geht es wieder zurück.
 Mit dem Fahrrad wird die Umgebung erkundet. Kleine Dörfer liegen links und rechts auf unserer Strecke.

 

 Ray-sur-Saone, Besichtigung des größten Schlosses in der Region Franche-Comte. Im Park fand ein Wettbewerb im Bogenschießen statt.
 Da wir vermieden in Städten anzulegen (Straßenlärm und Kirchengeläut) kamen wir nicht umhin zu kochen, was aber in dieser Umgebung insbesondere beim anschließenden Verzehr ein Genuss war.

 

 Und das Glas Wein, ob rot oder weiß, darf dabei nicht fehlen.
 Hygiene an Bord, zu jeder Kabine gehört auch eine Nasszelle mit Toilette, Waschbecken und Dusch. Wasser gab es genug an Bord. Laut Bordbuch sollten es 1000 Liter sein, davon wurden tagsüber ca. 200 Liter vom Motor aufgeheizt. Dieses Wasser war selbst am Morgen noch so heiß, das es für ein Dampfbad ausreichte.

 

 Anleger neben eine Weide. Gestern Schafe heute Kühe.
 Nachtwanderung: in der Nähe (ca. 2 km) liegt das Städtchen Gray. Ein Grund sich mal den Abend in einem gemütlichen Kneipenambiente zu verbringen. Nach Stunden Wanderung und Trampen erreichten wir ein totes Dorf, keine Kneipen, im Hotel riefen wir ein Taxi für die Rückfahrt.

 

 Waschtag. Wir hatten so viel mit, nur vom dem was man benötigt, ist immer zu wenig vorhanden. 
 An diesem Anleger hatten wir unserer Last mit der immer befürchteten Plage an Mücken. Aber mit Sonnensegel und riesigen Moskitonetz war die Gefahr schnell gebannt.

 

 Wieder einmal wird der Morgen mit körperlicher Ertüchtigung begrüßt.
St.-Jean-de-Losne, das südliche Ende unserer Rundfahrt. Der schöne und begehrt Anleger war schnell voll mit Booten.

 

 Die Schlafgemächer. Links das Reich von Roberta, rechts schnarcht Harald.